DGB und Betriebsräte gehen Pendelprobleme in Trier an

Stefan Strohm, Andreas Clemens, Jürgen Keipinger und Gerd Willems vom Betriebsräte-Arbeitskreis Trier-Monaise

Im Industriegebiet Trier-Monaise arbeiten 5.000 Menschen in etwa 200 Unternehmen, allein die vier größten Firmen haben 3.000 Beschäftigte. Und es sollen noch mehr werden: Weitere Ansiedlungen sind geplant. Doch wie kommen all diese Menschen bequem und umweltfreundlich zu ihren Arbeitsplätzen? Mit dem Auto? "Wir haben gar nicht so viel Raum für riesige Parkplätze, das kann nicht die Lösung sein", sagt Andreas Clemens, der seit 2002 im Betriebsrat beim Tabakproduzenten Heintz van Landewyck ist (Foto 2.v.l.). "Da haben wir überlegt: Was können wir Betriebsräte machen?"

Betriebsräte-Arbeitskreis setzt sich für Belange der Beschäftigten ein

In den letzten Jahren haben die Betriebsräte von Japan Tobacco International, Mayr-Melnhof Graphia und der Zeitung Trierer Volksfreund den gemeinsamen Betriebsräte-Arbeitskreis Trier-Monaise gegründet, in dem auch Andreas Clemens Mitglied ist. Neben seinem Betriebsratsmandat ist der 48-Jährige stellvertretender Vorsitzender des DGB-Kreisverbands Trier-Saarburg und stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der NGG-Region Trier. Gemeinsam mit dem Betriebsrätekreis, der DGB-Region Trier und der Gewerkschaft NGG setzt er sich für die Belange der Beschäftigten im Industriegebiet ein. Ein erster Erfolg des Betriebsrätekreises war der Aufbau der Kita "Krabbelstube Mäusenest". Jetzt wollen sie herausfinden, wie sie die Fahrradwege und die Anbindung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) verbessern können.

Verkehrsstudie zeigt: Busanbindung und Radwege müssen verbessert werden

In Abstimmung mit den Betrieben im Industriegebiet und der Stadt Trier haben sie dazu eine Verkehrsstudie konzipiert. Es wurden die Bedarfe und das Nutzungsverhalten des ÖPNV und anderer Verkehrsmittel der Kolleginnen und Kollegen erfragt. Insgesamt haben 512 Personen im Industriegebiet an der Umfrage teilgenommen. Die Auswertung des Fragebogens wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Trier durchgeführt.

Das Ergebnis der Umfrage haben der Betriebsrätearbeitskreis Trier-Monaise und der DGB Trier vor Kurzem vorgestellt: Über 40 Prozent der Befragten sind unzufrieden mit der aktuellen Verkehrssituation. Vor allem die Dauer und die schlechte Taktung der öffentlichen Busverbindung wurden kritisiert genauso wie der schlechte Zustand der Radwege. Gemeinsam mit Stadt und den Trierer Verkehrsbetrieben (SWT) wurden erste Maßnahmen vereinbart, mit denen das Pendeln einfacher wird. Mit einer besseren Bustaktung und neuen Haltestellen soll das Busfahrer in Trier jetzt attraktiver werden. Außerdem hat der Trierer Oberbürgermeister Wolfgang Leibe zugesagt, dass die Stadtwerke den Unternehmen Angebote für E-Bike-Ladestationen machen werden.

Foto: Stefan Strohm, Andreas Clemens, Jürgen Keipinger und Gerd Willems vom Arbeitskreis Trier-Monaise (Fotograf: Thomas Range/DGB)

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Diese Verkehrsmittel nutzen Beschäftigte im Industriegebiet Trier-Monaise, um zur Arbeit zu gelangen

(Mehrfach-Antworten möglich, gerundet)

  • Auto (Selbstfahrer): 84 Prozent
  • Fahrrad: 20 Prozent
  • Bus: 12 Prozent

  • Auto (Mitfahrer): 10 Prozent
  • Motorrad: 4 Prozent
  • E-Bike: 3 Prozent
  • Bahn: 1 Prozent

  • zu Fuß: 1 Prozent