Smartphones im Privatleben: Was brauchen wir für eine sichere Nutzung?

Always on: Ob freiwillig oder vom Chef verordnet ist ein Problem für viele in Deutschland

666 US-Dollar kostete der Apple I. Es war der erste Computer, den sich auch Privathaushalte leisten konnten: der erste Personal Computer, kurz PC. Heute wird Apple-I-Entwickler Steve Wozniak 70 Jahre alt. Seine Erfindung, die 1976 auf den Markt kam, brach Bahn für technische Entwicklungen, die mittlerweile unseren Alltag komplett umgekrempelt haben. Mit ihrem Smartphone haben die meisten Menschen heute ständig einen Mini-Computer griffbereit. Doch gelingt uns der Umgang mit digitalen Techniken im Privatleben oder sind wir überfordert? Diskutieren Sie mit im Zukunftsdialog.

Ein Drittel schaut zwanghaft aufs Handy

Eine Studie von Deloitte gibt Hinweise darauf, dass es bei vielen an einem selbstbestimmten Umgang mit Smartphones hapert: So schätzen fast 40 Prozent der Deutschen ihre Handynutzung als zu hoch ein und fast ein Drittel spürt den Zwang, dauernd auf das Smartphone zu schauen (s. Grafik zu Smartphone-Nutzung). Wie sieht es bei Ihnen und in Ihrem Bekannten- und Familienkreis aus? Scheint der Smartphone-Gebrauch zwanghaft? Haben Sie sich vielleicht sogar selbst Regeln gegeben? Was sagen Sie zu der Gefahr, dass wir zu digitalen "Datenspendern" werden, wie dieser Zukunftsdialog-Teilnehmer meint? Schreiben Sie uns von Ihren Erfahrungen.

Bei einem Viertel der Beschäftigten wird ständige Erreichbarkeit erwartet

Dass der zwanghafte Blick aufs Handy nicht nur selbstgewählt ist, machen die Ergebnisse des DGB-Index Gute Arbeit deutlich: In der repräsentativen Studie gaben rund ein Viertel der Beschäftigten an, dass ihr Arbeitgeber sehr häufig oder oft von ihnen erwartet, auch in der Freizeit erreichbar zu sein. Bei weiteren 28 Prozent kommt dies selten vor (s. Grafik zu ständiger Erreichbarkeit im Job). Deshalb fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund ein Recht of Log Off, also das Recht, außerhalb der Arbeitszeiten für den Arbeitgeber nicht erreichbar zu sein. Diese Forderung wird zum Beispiel auch in diesem Zukunftsdialog-Beitrag aufgenommen. Was halten Sie davon?

Smartphone-Nutzung bei Jugendlichen

Auch die Auswirkungen der Handynutzung auf Kinder und Jugendliche werden immer wieder diskutiert. In der Wissenschaft gibt es widersprüchliche Ergebnisse. Eine Meta-Analyse, die mehr als 200 Studien zur Smartphone-Nutzung unter die Lupe genommen hat, kommt zu dem Ergebnis, dass es keinen klaren Zusammenhang zwischen dem Wohlbefinden der Heranwachsenden und der Dauer ihrer Handynutzung gebe.

Corona könnte Zahl Online-Spielsüchtiger steigen lassen

Gleichzeitig stellt eine aktuelle Studie der DAK-Gesundheit fest, dass 10- bis 17-Jährige während der Corona-Pandemie deutlich mehr Zeit mit Online-Spielen und in sozialen Medien verbringen als zuvor und warnt vor einem möglichen Anstieg der Online-Spielsucht. So investierten die Jugendlichen an Werktage nun 75 Prozent mehr Zeit in Online-Games als zuvor, nämlich 140 Minuten (s. Grafik zu Online-Gaming). Auch die Zeit in den sozialen Medien habe sich um fast eine Stunde auf drei Stunden erhöht (s. Grafik zu Social-Media-Nutzung). Welche Erfahrungen haben Sie gesammelt? Was müssten Schulen leisten, damit Kinder kompetent mit digitalen Techniken und Online-Medien umgehen können? Und wie sind Eltern und Gesetzgeber gefordert? Was halten Sie von dem Vorwurf dieses Zukunftsdialog-Teilnehmers, dass der Mangel an Technikkompetenz bei Eltern und Lehrer/innen "beschämend" sei? Und wie stehen Sie zu diesem Vorschlag, von der Gaming-Industrie zu lernen, wie Schule attraktiver wird?

 

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