Seniorengerecht investieren – damit wir in Zukunft nicht alt aussehen

Zwei alte Männer und eine junge Frau mit Bank
Wie wir leben und arbeiten, wird sich in Zukunft ändern: Wir werden globaler, digitaler und – wenn die Weichen richtig gestellt werden – nachhaltiger. Gleichzeitig wird unsere Gesellschaft immer älter. Bereits jetzt ist jede/r Fünfte in Deutschland älter als 66 Jahre. Und schon in zehn Jahren könnte es jede/r Vierte sein. Was bedeutet das für Investitionen in unsere Zukunft?

Wichtig ist, dass wir eine Gesellschaft aufbauen, die die Bedürfnisse älterer Menschen mitdenkt. Das macht unseren Alltag inklusiver und wir können in der Regel alle davon profitieren. Denn Hürden, die sich vor Senior/innen aufbauen, erschweren meist auch Jüngeren das Leben, gerade dann, wenn ihre Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist oder sie wenig Geld zur Verfügung haben.

Kluge Investitionen des Staates müssen für ein gutes Leben sorgen, das fordert der DGB zum Beispiel beim Thema Mobilität. Nicht nur ältere Menschen, die nicht mehr selbst Auto fahren können, profitieren von einem gut ausgebautem Bus- und Bahnnetz zu erschwinglichen Preisen. Wir alle wollen bequem und sicher von A nach B kommen. Wenn Bushaltestellen und Bahnsteige barrierefrei sind, erleichtert dies Älteren den Einstieg genauso wie dem Vater mit Kinderwagen und der Rollstuhlfahrerin. Günstige Tickets, enge Taktung und Barrierefreiheit machen den Umstieg auf den umweltfreundlichen Öffentlichen Nahverkehr attraktiver: ein Gewinn für uns alle.

Investitionen in Gesundheits- und Pflegesystem fehlen

Gleiches gilt für ein gutes Gesundheitssystem. Hier fehlt es massiv an Investitionen in Ausstattung und Personal. Die Gewerkschaften warnen, dass hier dringend Geld fließen muss. Nur so kann eine flächendeckende, moderne Krankenhaus-Infrastruktur erhalten bleiben, die Leben rettet. Denn in unseren Krankenhäusern hat sich ein riesiger Investitionsrückstand von 30 Milliarden Euro angehäuft. Außerdem werden sofort 162.000 zusätzlichen Stellen benötigt. Dagegen muss die Politik ein am Pflegebedarf orientiertes bundeseinheitliches Verfahren zur Personalbemessung aufsetzen. Nicht besser sieht es im Bereich der Altenpflege aus: Laut Bundesgesundheitsministerium werden hier bis 2030 ungefähr 130.000 zusätzliche Pflegefachkräfte fehlen. ver.di fordert deshalb eine Erhöhung des Personals um mehr als ein Drittel.

In digitale Infrastruktur investieren – damit niemand abgehängt wird

Und auch beim Zugang zu Internet und digitalen Geräten wie Smartphones, Tablets und Laptops muss der Staat aktiv werden. Das hat uns die Corona-Krise vor Augen geführt. Gerade Kinder aus armen Familien waren plötzlich vom Unterricht ausgeschlossen. Homeschooling war für sie ohne entsprechende Geräte und Internetverbindung nicht möglich. Genauso ergeht es vielen älteren Menschen, denen Geräte und Wissen fehlen, um online an Unterhaltungs- und Informationsangeboten teilzuhaben. Ein Mittel dagegen: mehr öffentliche Einrichtungen wie Bibliotheken oder Volkshochschulen könnten digitale Endgeräte und WLAN zur Verfügung stellen und Schulungen für unterschiedliche Zielgruppen anbieten.

Wo fehlt es aus ihrer Sicht an Investitionen? Machen Sie mit bei unserer Foto-Aktion #InvestierHier und decken Sie mit uns den Investitionsbedarf in Deutschland auf – damit die Politik handelt.

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Faktenblatt: Wohnen im Alter

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