Neue Streitkultur – bitte her damit!

Wir müssen wieder mehr streiten: So diskutieren Bürger bei dem Beteiligungsprojekt "Zukunftsdialog" des DGB

Im aktuellen politischen Klima steht unsere Fähigkeit zum Dialog und zum freien Austausch von Argumenten auf dem Spiel. Das betrifft den Kern unserer Demokratie und geht uns alle an. Wie können wir angesichts von Abstiegsängsten und Sorgen wieder ins Gespräch kommen und eine Spaltung der Gesellschaft verhindern? Wie können wir für ein offenes, demokratisches Deutschland eintreten? Über diese Fragen diskutieren viele Menschen im DGB-Zukunftsdialog. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung der wichtigsten Beiträge aus den ersten Monaten des Beteiligungsprozesses:

"Wir müssen wieder mehr streiten. Aber mit Regeln und Respekt"

Der Debattenbeitrag "Wir müssen wieder mehr streiten. Aber mit Regeln und Respekt" stellt nicht nur einen wichtigen Impuls dar, er symbolisiert auch gleichzeitig einen Grundtenor der Diskussion im Dialograum Demokratie und Zusammenhalt. Miteinander reden, sich mit anderen Blickwinkeln und Meinungen auseinandersetzen, Argumente austauschen – der Wunsch nach einer neuen Streitkultur klingt in vielen Beiträgen an.

Das Gemeinsame wird in der Verschiedenheit und im respektvollen Umgang miteinander gesehen

Viele Stimmen positionieren sich gegen Rechtspopulismus. Neben dem Postulat "Keine Nazis in Europa" wird auch nach Erklärungen für den Rechtsruck gesucht. "Die Bedrohung der sozialen Sicherheit ist Ursache für die einfachen Parolen der AfD, die Rückkehr zur ‚heilen Welt‘ versprechen", heißt es in einem Beitrag. Aus den Debattenbeiträgen spricht nicht nur die Sorge um rechte Tendenzen in der Gesellschaft, es werden Aktionen gefordert, teils mit konkreten Handlungsideen. Beispielsweise werden Kurse gegen Fake News vorgeschlagen und auch die Integration von Geflüchteten ist ein Thema.

Bestimmte gesellschaftliche Gruppen sollten mehr Mitsprache haben

Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprechen die Mitbestimmung und Teilhabe gesellschaftlicher Gruppen an. Mehrfach werden mehr Mitspracherechte für junge Menschen gefordert. Sie sollten mehr gehört und in politische und gesellschaftliche Belange einbezogen werden. Frauen, Transgender oder Menschen mit Behinderung und deren Rechte werden thematisiert, ebenso wie die Ablehnung von Diskriminierung und der Wunsch nach einer toleranten, inkludierenden Gesellschaft. Und die Rolle der Gewerkschaften? Einige Beiträge fordern die Einzelgewerkschaften auf, mehr zusammenzurücken und gemeinsame Ziele für das große Ganze ("Big Picture") in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu entwickeln.

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Grafik: DGB/BBGK Berliner Botschaft