Kooperationskultur als Basis

Menschen sind von Grund auf soziale und kooperative Wesen. Würden wir uns auf diese Fähigkeit, kooperativ zu denken und zu handeln, wieder besinnen, wäre die Arbeitswelt auch wieder fair und gerecht gestaltbar. Gesundes Arbeiten wäre möglich. Niemand müsste in seiner Arbeit leiden. Weg von einer Nehmerkultur, hin zu einer Geberkultur. Jeder würde in seiner Position und Rolle nur profitieren. Und unabhängig der Branche würde auch die betreffende Organisation letztendlich wirtschaftlich erfolgreicher sein. Ausbeutung, meist aufgrund von nur nach Zahlen-Daten-Fakten ausgerichteter "Kurzsichtigkeit" wird sich im schleichenden Prozess dann doch irgendwann mal rächen. Beispiele aus der freien Wirtschaft von Niedergängen großer Konzerne (z. B. in der Drogerie-Branche) gibt es zahlreich.
Es gibt da ein interessantes und lehrreiches Buch von Adam Grant dazu:
"Geben und Nehmen"
Der Schlüsselfaktor im 21. Jahrhundert liegt tatsächlich in der Kooperationskompetenz jedes einzelnen Menschen auf allen Hierarchie-Ebenen. Wer nur Monatszahlen oder Quartalszahlen und da auch nur seinen Profit im Blick hat, aber nicht das Potenzial und die von allen Mitarbeitern erbrachte Leistung, dem ist "eingeengtes Denken" zu diagnostizieren. Ein solcher Tunnelblick erkennt gar nicht die vielen Möglichkeiten und Chancen, die alle Mitarbeiter zusammen bieten würden, würden sie in jeder Hinsicht angemessene Wertschätzung für ihre erbrachte Leistung erfahren. Denn letztendlich sollte jedem Manager und Geschäftsführer klar sein, dass er sein Geld auch nur wegen der Mitarbeiter verdient. Hätte er diese nicht, was wäre er dann und wie würde er dann sein Geld verdienen.
Ich habe den Eindruck, dass unser System zu einem globalen Monopoly-Spiel entartet ist, das wenige auf Kosten vieler beherrschen. Auch weil ihnen gesetzliche Rahmenbedingungen den Spielraum dafür lassen. Neoliberalismus/Kapitalismus lässt grüßen.
Abschließend sei noch auf die Theorien des 6. Kondratieff verwiesen. Herr Kondratieff hat in seiner Zeit als Wirtschaftsökonom schon klar erkannt, dass Gesellschaft und Wirtschaft miteinander verflochten und voneinander untrennbar sind. Eine demokratische Gemeinschaft und gerechte, gesunde Arbeitswelt kann nur entstehen, wenn dieser Theorie Folge geleistet wird: die Wirtschaft soll den Menschen dienen und nicht umgekehrt. Und damit kommen wir auch wieder bei der Stärke der Menschen in der Evolution an: Kooperation.
Würde jeder wieder mehr diese Haltung einnehmen und auch wirklich danach leben, würde unser Leben wieder entspannter verlaufen und zudem für jeden auch erfolgreicher.
Es könnte so einfach sein. Doch dafür braucht es eine kollektive kognitive Umstrukturierung in den Köpfen der Leute. Solange in diesen noch die Konditionierung "Ich-Ich-Ich" vorherrscht und sie diese auch noch in entsprechenden Positionen ungeniert ausleben dürfen und können, so lange wird die Gesellschaft und das gesamte System in Disbalance verhaftet bleiben.
Nehmen wir uns doch die wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse eines Kondratieffs/Nefiodows und Adam Grant zur Leitlinie.
Ich wäre sehr erfreut darüber und helfe gerne auch aktiv mit.

Heike Kreuzinger
HUMAN CAPITAL PROTECTION
PRAXIS IM NATIONALPARK SCHWARZWALD