Wenn das Problem mit den überzogenen Mieten gelöst wäre, könnte es im städtischen Bereich auch wieder viel mehr spannende kleine Geschäfte geben
Ich finde, es ist zu kurz gedacht, die ganze Schuld für das Sterben der Ladengeschäfte dem Onlinehandel in die Schuhe zu schieben. Richtig ist, dass Geschäfte aufgegeben werden und das häufig genug niemand nachrückt. Aber das liegt nicht zuletzt auch zu erheblichem Teil an den, mittlerweile vollkommen überzogenen Mieten, die für Geschäfte verlangt werden. In unserem kleinen Ort (gut 10.000 Einwohner) gibt es jede Leerstände, weil Mieten wie in der Großstadt verlangt werden. Dabei ist es nicht so, dass es keine Interessenten für die Ladenlokale gäbe, aber für viele Vermieter ist es steuerlich günstiger den Laden leer stehen zu lassen, statt ihn zu einem fairen Preis zu vermieten. In der großen Nachbarstadt hat dieses Problem zur Folge, dass die Einkaufszeilen auf andere Weise veröden. Dort rücken nur noch große Ketten wie TEDI oder aber Systemgastronomie nach, weil die sich als Einzige die Mieten leisten können. Ich glaube, wenn das Problem mit den überzogenen Mieten gelöst wäre, könnte es im städtischen Bereich auch wieder viel mehr spannende kleine Geschäfte geben, denn die potentiellen, meist jungen und idealistischen Betreiber wissen sehr wohl, Alternativangebote zum Onlinehandel zu bieten oder diesen auch für sich zu nützen.
[Auf die Frage „Kaufst du noch vor Ort?“ haben wir auf Facebook diesen Kommentar erhalten und ihn nachträglich durch die Moderation auf der Dialogplattform eingestellt.]